Die Analyse von Unfällen und Erkrankungen auf hoher See zeigt, wie notwendig auch heutzutage eine schnelle und adäquate notfall- und intensivmedizinische Versorgung von Seeleuten auf hoher See ist.
Wenn ein Schiff im Hafen liegt, wird im Bedarfsfall die medizinische Infrastruktur mit Ärzten und Krankenhäusern an Land genutzt. Der Kontakt erfolgt dann meist über den Agenten des Schiffes.
Schwieriger ist die Situation, wenn ein medizinischer Notfall auf hoher See eintritt. Eine schnelle Reaktion ist notwendig. Gerade Großcontainerschiffe sind auf dem Weg von Europa nach Asien oder Amerika oft mehrere Tage bis Wochen unterwegs, ohne einen Hafen anzulaufen oder in Landnähe zu sein.
Das Hauptziel des interdisziplinären Projektes e-healthy ship ist deshalb die Anpassung und Optimierung des Gesundheitsmanagements auf Schiffen, die ohne Ärzte an Bord unterwegs sind.
Das Vorhaben ist ein interdisziplinäres Verbundprojekt mit einer Laufzeit vom 01.07.2017 bis zum 31.12.2021. Es handelt sich hierbei um die Förderung unabhängiger Forschung und Entwicklung und Wissenstransfer in der wirksamen Zusammenarbeit im Verbund mit Unternehmen der maritimen Gesundheitswirtschaft.
Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 1.860.616,54 EUR. Das Budget für das Projekt setzt sich zusammen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), dem Förderprogramm der Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) sowie aus Eigenmitteln der Projektpartner.
Übergeordnetes Ziel des Projekts e-healthy ship ist die Optimierung des Gesundheitsmanagements an Bord von Handelsschiffen. Angestrebt werden insbesondere:
Im Zusammenspiel dienen diese Elemente der Salutogenese, dem Empowerment der Seeleute und der Schonung von Personalressourcen auf den Schiffen Hamburger Reedereien.
Durch Entwicklung und Einsatz innovativer IT-Technik wird die Vernetzung etablierter maritimer Informationssysteme erprobt, wissenschaftlich ausgewertet, verbessert und ihre sinnvolle Erweiterung vorangetrieben.
Eine im Projekt zu entwickelnde IT-gestützte Gesundheitsplattform wird für die nautischen Offiziere (insbesondere für den sogenannten „Gesundheits-Offizier“) auf einem zentralen Laptop oder Tablet-PC (z.B. auf der Schiffsbrücke) verfügbar sein und diese Personengruppe bei ihrer komplexen Aufgabe entlasten.
Die Plattform wird sich aus verschiedenen gesundheitsbezogenen Anwendungen zusammensetzen („Modulen“, z.B. zu Notfallversorgung, Telemedizin, Dokumentation, Impfungen, Hygiene, Training, Ernährung). Sie werden innerhalb des Projektes entwickelt, eingesetzt und evaluiert werden.
01.07.2017 bis 31.12.2021
ca. 1,86 Mio. EUR