Die Arbeit als Seemann auf einem Schiff ist mit erheblichem Stress verbunden. Die Zahl der Arbeitsstunden ist oft viel höher als bei Arbeitsplätzen an Land. Äußere Einflüsse wie Vibrationen, Lärm und Wellen sowie die lange Abwesenheit von zu Hause können sich negativ auf das Wohlbefinden auswirken.
Stress ist im Leben von Seeleuten allgegenwärtig. Vibration, Lärm und Wellen sind nur einige Beispiele für Stressfaktoren, denen Seeleute ausgesetzt sind. Reisebeschränkungen aufgrund von Maßnahmen zur Minimierung der Ausbreitung von SARS-CoV-2 während dieser Pandemie haben die Seeleute zusätzlich unter Druck gesetzt. Viele Beschäftigte im maritimen Bereich mussten ihre Heimkehr mehrmals verschieben. Die Besorgnis, in dieser schwierigen Situation keine Familienangehörigen unterstützen zu können, keine Medikamente mehr zu haben oder mit einer Infektion auf See konfrontiert zu werden, wurde in den durchgeführten Umfragen genannt.
Aus diesem Grund wurden Daten über die Bewältigungsstrategien von Seeleuten im Umgang mit den traditionellen Härten der Seefahrt und die besondere Herausforderung der Pandemie gesammelt. Diese wurden in die E-Learning-Plattform "crewhealthy" (siehe Ergebnisse) eingespeist und verbreitet. Die Inhalte befassen sich mit einer Reihe von Stressoren wie Angst, Phobie, Furcht, Albträumen und der Pandemiesituation. Sie umfassen auch eine Vielzahl von Medien, von Filmen bis hin zu Informationsbroschüren und Apps.
Die ausführlichen Informationen zu "crewhealthy" enthalten auch ein Papier (das von zahlreichen öffentlichen Gesundheitseinrichtungen in der Stadt und im Land Hamburg abgestimmt wurde), in dem Ratschläge für Besatzungen im Hinblick auf die "Prävention und das Management von COVID-19-Ausbrüchen auf Handelsschiffen" zusammengestellt wurden.